Mit vereinten Kräften unterstützen und gleichzeitig die Vielseitigkeit und Schönheit von Keramik hautnah präsentieren: Diese Zielsetzung verfolgt der Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V. für die BUGA 2011 in Koblenz.
Zwei ehrgeizige Projekte sind aus dieser Idee entstanden, deren Fortschritt inzwischen deutliche Formen annimmt. So unterstützt die Westerwälder Tonindustrie den Themengarten „Kunst und Keramik“ innerhalb der Bundesgartenschau 2011: Bei diesem Projekt entwirft die Freiraumplanerin Christiane Alhäuser aus Quirnbach einen Garten, in dem Ton als Ausgangsmaterial jeglicher keramischer Produkte eindrucksvoll präsentiert wird. So sind in nach einer langen Entwurfs- und Ausführungsphase Wände aus Gabionen entstanden, die mit roh gebrochenem Ton befüllt wurden. Zur künstlerischen Installation der Anlage gehören neben majestätischen Spiegeln auch Sitzbänke aus liegenden Gabionen. Massive Acrylglasplatten sorgen nicht nur für echte Transparenz, sondern runden das Spektrum des Themengartens optisch äußerst reizvoll ab. Große Schautafeln zeigen neben der in Tongruben heimischen Pflanzenwelt die attraktive Vielfalt keramischer Kunst aus dem Westerwald.
Ermöglicht wurde die zeitnahe Umsetzung des „Themengartens Kunst und Keramik“ durch eine umfangreiche finanzielle sowie materielle Unterstützung der beiden Verbände: So konnte – neben größeren Lieferungen von Ton und keramischen Massen – ein Scheck in Höhe von 3.000,– € an den Landschaftsgärtner Greenmaster Garten Thomas Pfeil übergeben werden, der unter der Anleitung von Frau Alhäuser den Garten gebaut hat. „Mit diesem Betrag konnten die weiteren Materialien, wie Gabionen, Holzdeck und Spiegel bezahlt werden.“ freut sich Frau Alhäuser.
Das zweite Projekt – als Beitrag der Stadt Höhr-Grenzhausen zur Buga 2011 – präsentiert sich ebenfalls als etwas ganz Besonderes: Denn im „Haus der keramischen Welten“, das für die Zeit der BUGA auf der Festung Ehrenbreitstein zu sehen sein wird, ist die Faszination Keramik mit allen Sinnen (be-)greifbar. Sieben engagierte Keramikerinnen und Keramiker haben sich gemeinsam mit dem Bildungs- und Forschungszentrum Keramik (BFZK) aus Höhr-Grenzhausen das ehrgeizige Ziel gesetzt, sechs verschiedene Räume im Modell zu gestalten, die die große keramische Bedeutung und Vielfalt in Höhr-Grenzhausen anschaulich-künstlerisch dokumentieren. Hier werden dem Betrachter faszinierende Einblicke in Geschichte und Gegenwart der Keramikentwicklung in Höhr-Grenzhausen vermittelt werden. Besonders erwähnenswert erscheint in diesem Zusammenhang Raum 2, in dem unter dem Motto Ton in Ton – Keramik hören/fühlen das keramische Ausgangsmaterial Ton im Mittelpunkt steht. Auch dieses Projekt unterstützt die Westerwälder Tonindustrie mit Materialspenden in Form von Rohtonen und keramischen Massen.
Zwei ehrgeizige Projekte, ein gemeinsames Ziel: Mitgliedsfirmen der Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V. engagieren sich, um Projekte von Planern und Künstlern aus der Region zu unterstützen, die Gartenkunst und Keramische Kunst eindrucksvoll präsentieren.
Die beiden Verbände möchten sich nochmals herzlich bei folgenden Firmen bedanken, die es ermöglicht haben, dass die künstlerischen Projekte verwirklicht werden konnten: Aloys Josef Müller GmbH & Co. KG, 56425 Siershahn, Dr. Ludwig GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach, Goerg & Schneider GmbH & Co. KG, 56425 Siershahn, SIBELCO Deutschland GmbH, 56235 Ransbach-Baumbach, Stephan Schmidt KG, 65599 Dornburg, Theodor Stephan GmbH & Co. KG Ton- und Kaolinbergbau, 57299 Burbach-Niederdresselndorf sowie Walderdorff’sche Tongruben & Herz GmbH & Co. KG, 56412 Boden.
Der Bundesverband Keramische Rohstoffe und Industrieminerale e.V. (BKRI) und die Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton vertreten die fachlichen und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitgliedsfirmen. Dies sind solche Unternehmen, die feuerfeste und keramische Rohstoffe und/oder Industrieminerale gewinnen beziehungsweise verarbeiten. Zu den keramischen Rohstoffen und Industriemineralen gehören die Rohstoffe Bentonit, Feldspat, Kaolin, Kieselerde, Klebsand, Quarzit, Quarzsand sowie Spezialton. Diese hochwertigen Rohstoffe sind für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes von immenser Bedeutung. Tagaus, tagein ist der Mensch von Produkten und Erzeugnissen umgeben, die keramische Rohstoffe und Industrieminerale enthalten: Nicht nur in den Bereichen Keramik (Fliesen, Sanitärprodukte, Mauer- und Dachziegel) und Feinkeramik, sondern auch in der Feuerfest-, Gießerei- und Stahlindustrie und sogar in Düngemitteln werden diese Rohstoffe nutzbringend eingesetzt. Daneben finden Industrieminerale Verwendung als Füllstoffe in der Papierindustrie, in der chemischen, kosmetischen und pharmazeutischen Industrie sowie bei Farben und Lacken. Selbst in innovativen Bereichen wie der Umwelttechnik und der Automobilindustrie sind sie nicht mehr wegzudenken. Jeder einzelne Deutsche benötigt im Laufe seines Lebens im Durchschnitt mehr als 35 Tonnen dieser keramischen Rohstoffe und Industrieminerale. Diese miteinander in permanentem Austausch stehenden Industriezweige bieten vielen tausend Beschäftigten einen zukunftsträchtigen Arbeitsplatz.
Dr. Matthias Schlotmann
Geschäftsführer