Europäischer Rohstofftag 2019 – Aktionen des BKRI und von BKRI Mitgliedsfirmen

Alle zwei Jahre findet er statt: Der European Minerals Day.

Dieser Tag bietet einer interessierten Öffentlichkeit die Chance, sich auf die Spuren regionaler Rohstoffe zu begeben.

Der BKRI und BKRI Mitgliedsfirmen beteiligten sich am diesjährigen European Minerals Day mit interessanten Veranstaltungen: Das abwechslungsreiche Spektrum reichte hierbei von Werksführungen über Aktionen für Kinder bis hin zur gemeinsamen European Minerals Day Abschlussveranstaltung von BKRI, Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V. und Tonbergbaumuseum Westerwald.

So öffnete die Firma Arno Witgert die Pforten ihres Werks in Herschbach und zeigte interessierten Menschen, was bei ihr mit dem lokalen Rohstoff alles passiert. Höhepunkt war dabei die Präsentation der neu errichteten Tonlagerhalle, die erst vor einigen Wochen fertiggestellt und in Betrieb genommen wurde. Die Führungen starteten mit der Besichtigung der neuen Tonlagerhalle, anschließend Halbnass- und Nassaufbereitung, Plastifizierung und Labor. An der 14 Uhr-Führung nahmen auch Vertreter der Kommunalpolitik teil.

Die Mitglieder des neugewählten Ortsgemeinderates Boden, sowie ein Vertreter der Verbandsgemeinde Montabaur, waren am European Minerals Day zu Gast bei der Goerg & Schneider GmbH u. Co. KG. Bei einem Rundgang wurden die Tonlagerhallen, die Produktionsanlagen für die keramischen Massen sowie die Schamottebrennerei besichtigt. Mit Hilfe des „Tonkoffers“ wurde den Teilnehmern die Bedeutung der Westerwälder Tone für die Herstellung von Gegenständen erläutert, die aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken sind.

Zum European Minerals Day hatte die Aloys Josef Müller GmbH & Co. KG kleine Entdecker in die Tongrube „Richard“ bei Wallmerod eingeladen. Dort wurde den Kindergartenkindern der Tagesablauf eines Tonbergbaubetriebs erklärt. Und zwar von der Förderung der Tone mittels Bagger, der Verkleinerung der Tonschollen in der Schnitzelanlage bis hin zur Verladung des Waggons.

Im Rahmen des European Minerals Days 2019 lud die Firma Sibelco Deutschland GmbH zu einer Veranstaltung nach Eisenberg/Pfalz ein.
Im Mittelpunkt stand hierbei die Rekultivierungsplanung des Tontagebaus Talstraße, der seit den 1970er Jahren in Betrieb ist.
Gemeinsam mit der Stadtverwaltung und unter der Schirmherrschaft des Bürgermeisters von Eisenberg, Peter Funk, stellte die Sibelco Deutschland GmbH die anstehenden Rekultivierungsmaßnahmen des Sibelco-Betriebs „Talstraße“ der Öffentlichkeit vor. Die angedachte naturnahe Gestaltung der südlichen Flächen schließt direkt an den existierenden Naturraum entlang des Eisbachs an und schafft Lebensräume für Amphibien, Schmetterlinge und andere geschützte Arten.
Der nördliche Teil und das ehemalige Westfeld sollen überwiegend als Grünland oder Weidefläche rekultiviert werden.

Nach der Vorstellung des Konzeptentwurfs zur Planung fand eine gemeinsame Ortsbegehung statt. Sowohl Sibelco als auch die Stadt Eisenberg zeigten sich zufrieden mit der langjährigen, vertrauensvollen Zusammenarbeit und betonten, die Planungen im Zusammenhang mit dem Projekt „Talstraße“ zeitnah umsetzen zu wollen.

Eine gemeinsame Abschlussveranstaltung zum European Minerals Day führten BKRI, Arbeitsgemeinschaft Westerwald-Ton e.V. und Tonbergbaumuseum Westerwald durch. Insbesondere die präsentierten Neuigkeiten aus dem Tonbergbaumuseum und vom Tonbergbauverein weckten das Interesse der zahlreichen Besucher.

In seiner Begrüßungsansprache hob BKRI Geschäftsführer Dr. Matthias Schlotmann hervor, dass als Veranstaltungsort dieses Jahr bewusst das Tonbergbaumuseum gewählt wurde. Denn hier sei in letzter Zeit ganz besonders viel Engagement gezeigt worden. Hieran schloss sich eine Ansprache von Josef Dötsch an, in der der Landtagsabgeordnete betonte, dass es wichtig sei, die Balance zwischen Umweltschutz, wirtschaftlichen und sozialen Aspekten, der Humanität und dem respektvollen Umgang miteinander in den Mittelpunkt zu stellen.

Schließlich informierte Prof. Dr. Ralf Diedel, stellvertretender Vorsitzender des Tonbergbauvereins Siershahn die Zuhörer über aktuelle Aktivitäten in und um das Tonbergbaumuseum. Wichtig sei hier eine Vernetzung mit anderen Museen wie beispielsweise dem Keramikmuseum Westerwald. „Wir wollen mit unserem Verein nicht nur Historisches bewahren, sondern auch Perspektiven aufzeigen, wie es mit der Tongewinnung und Verarbeitung in unserer Region weitergeht. Daran arbeiten wir“, so Diedel bei einer Führung der Besucher durch das mit viel Engagement „auf Vordermann“ gebrachte Museum.