Die diesjährige BKRI Mitgliederversammlung wurde wegen der Corona-Pandemie per Video-/Telefonkonferenz durchgeführt. Kombiniert wurde die virtuelle Mitgliederversammlung mit einer schriftlichen Beschlussfassung per Briefwahl. Bei der BKRI Mitgliederversammlung stand die Neuwahl des BKRI Vorstands an. Die Wahl des Vorstands erfolgte bei der aktuellen Mitgliederversammlung vorab per Briefwahl in geheimer Wahl. Die Neubesetzung des Vorstandsvorsitzes war nötig geworden, weil der bisherige Vorstandsvorsitzende, Dr. Hendrik Huppert, nicht mehr für das Amt des Vorstandsvorsitzenden kandidierte.
Auch die Durchführung der Briefwahl (Bild obere Reihe, Mitte) wurde mit Interesse virtuell verfolgt.
Dr. Hendrik Huppert bei der virtuellen Mitgliederversammlung.
Mit großem Dank für seine verdienstvolle und engagierte Arbeit als Vorsitzender wurde Dr. Hendrik Huppert, Saarfeldspatwerke H. Huppert GmbH & Co. KG, verabschiedet. Dr. Huppert war seit 2012 Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes. Er wird auch weiterhin Vorstandsmitglied bleiben und dem BKRI engagiert zur Seite stehen. Zum Nachfolger von Dr. Huppert wurde Guido Faber, FABER Lohrheim GmbH, gewählt. „Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich darauf, gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern und der Geschäftsführung die vielfältigen Aufgaben im Sinne der Unternehmen des BKRI zu erfüllen“, so Faber bei seiner Ernennung. Als neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender wurde Wolfgang Mannheim, KTS Kärlicher Ton- und Schamottewerke Mannheim & Co. KG, vorgeschlagen und einstimmig gewählt. Guido Faber dankte Dr. Hendrik Huppert, auch im Namen der Geschäftsführung, für seinen Einsatz und für sein verdienstvolles Wirken als Verbandsvorsitzender.
Gemeinsam für den BKRI im Einsatz (BKRI Geschäftsführer Dr. Matthias Schlotmann (links) und der neue BKRI Vorstandsvorsitzende, Guido Faber, vor dem Verbandsgebäude in Neuwied).
Dr. Matthias Schlotmann (links) und Guido Faber im BKRI Konferenzraum in Neuwied.
BKRI Geschäftsführer Dr. Matthias Schlotmann und Christian Reim (BKRI) informierten die interessierten Zuhörer über die Inhalte des aktuellen Geschäftsberichts. Sie berichteten anschaulich über die fachlichen Tätigkeiten des BKRI. Im Mittelpunkt standen hierbei Fachthemen wie Rohstoffsicherung und Genehmigungsverfahren, Umwelt, Energiethemen sowie Steuern und Abgaben. Im Bereich der Rohstoffsicherung wurde unter anderem das Geologiedatengesetz thematisiert. Dieses wird das Lagerstättengesetz ersetzen. Der BKRI sieht die Pflicht zur Übermittlung und Veröffentlichung geologischer Unternehmensdaten kritisch. Der Gesetzgeber hat in dem Gesetz die Suche nach einem Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle einerseits und die Datenübermittlung für die sonstigen „alltäglichen“ Zwecke andererseits zusammengefasst. Die Industrie hat immer deutlich gemacht hat, dass sie es nicht ablehnt, Daten zur Endlagersuche vollständig zu liefern und veröffentlichen zu lassen. Sehr problematisch ist aber die Veröffentlichung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen für die anderen Gesetzeszwecke. Als nächster Schritt wird die Unterstützung einer Verfassungsbeschwerde geprüft.
Ein weiteres relevantes Fachgebiet im vergangenen Geschäftsjahr war das Thema Stoffrecht mit Schwerpunkt Titandioxid. Nach langen und kontroversen Diskussionen auf EU-Ebene hat die Europäische Kommission im Berichtszeitraum die Einstufung und Kennzeichnung von Titandioxid, mit unter Umständen weitreichenden Folgen für die Rohstoffindustrie, verabschiedet. Bis zuletzt hatte sich Deutschland bzw. das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gegen eine Einstufung von Titandioxid positioniert. Auch die gesetzliche Unfallversicherung sieht die Einstufung als nicht sachgerecht an. Der BKRI hatte mehrfach im Verfahren Stellung genommen und aktiv in verschiedenen Arbeitsgruppen mitgearbeitet: Der Schutz vor Staub und allgemeinen Partikeleffekten ist ein Thema des Arbeitsschutzes. Wir halten die Einstufung für fachlich falsch! Die Umsetzungsfrist zur Einstufung und Kennzeichnung von Titandioxid ist der 09. September 2021. Ein Inkrafttreten wurde für den 01. Oktober 2021 festgelegt.
Dr. Matthias Schlotmann im BKRI Konferenzraum in Neuwied.
Christian Reim im BKRI Konferenzraum in Neuwied.
Auch im Bereich Beratung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit gab es im Berichtszeitraum interessante Projekte. Bei der Präsentation fand hier insbesondere die Beteiligung des BKRI und von BKRI Mitgliedsfirmen am European Minerals Day (Europäischer Rohstofftag) 2019 Erwähnung. Eine weitere besondere Veranstaltung war „25 Jahre Artenschutzprojekt Amphibien“, bei der als ein prominenter Gast Ulrike Höfken, Ministerin für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, den Tonbergbau besuchte.
Der neue BKRI Vorsitzende, Guido Faber, bedankte sich bei den Teilnehmern für die Unterstützung, die diesjährige BKRI Mitgliederversammlung in virtueller Form durchzuführen. Die nächste Mitgliederversammlung wird voraussichtlich erneut in gewohnter Form stattfinden. Geplant ist sie für den 22./23. April 2021 in Bamberg.
Dr. Matthias Schlotmann
Geschäftsführer BKRI
Gudrun Schmidt
Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftspolitik
Der neue BKRI Vorstandsvorsitzende:
Guido Faber
10.03.1965 geboren in Wiesbaden
wohnt mit Ehefrau und Sohn in Wiesbaden
Beruflich:
- 1984 – 1990 Studium allgemeiner Maschinenbau an der Universität Kaiserslautern mit Schwerpunkten in der Thermodynamik und der Automatisierung
- 1990 – 1999 Entwicklungsingenieur / technischer Leiter im Anlagenbau für Regenwasserbehandlung
- 1999 – 2006 Werksleiter der Erbslöh Lohrheim GmbH
- seit 2006 Geschäftsführer der Erbslöh Lohrheim GmbH (heute Faber Lohrheim GmbH)
- seit 2014 Inhaber der Erbslöh Lohrheim GmbH (heute Faber Lohrheim GmbH), Produzent von Kaolin für die Industrie
BKRI:
- seit 2000 Mitglied im technischen und Wirtschaftsausschuss des BKRI
- seit April 2012 im BKRI Vorstand für den Bereich Kaolin
- seit April 2018 stellvertretender BKRI Vorstandsvorsitzender